Mai 2011 - Weser - Friesland - Ammerland - Münsterland

 

 

Am 4. Mai 2011 sind wir zu unserer "Weser-Tour" aufgebrochen. Ziel war es einmal die Weser von Ihrem Ursprung bis zur Mündung abzufahren. Folglich war die erste Station Hann.- Münden, dort "wo Werra und Fulda sich küssen, sie ihre Namen büßen müssen, hier entsteht duch diesen Kuss, deutsch bis zum Meer der Weserfluss". Der ausgesuchte Campingplatz entpuppte sich für uns als Flop, denn die Zufahrt führte über eine Brücke, die nur für Belastungen bis 3,5 t freigegeben war.

Werrabrücke, Hann.-Münden
Werrabrücke, Hann.-Münden

 

So mussten wir uns dann wohl oder übel nach einem neuen Stellplatz für die erste Nacht umsehen. Der war schnell gefunden beim Landhotel zum Anker in Wahlsburg-Rippoldsberg. Der Stellplatz, das Schnitzel waren tadellos, an den Bratkartoffeln muß man noch arbeiten.

 

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Bad Karlshafen. Hier haben wir uns auf dem Campingplatz, direkt am Weserufer eingenistet und sind, weil es so schön war und das Wetter mitspielte, gleich vier Tage geblieben. Ralf und Martina aus Marl waren unsere Nachbarn, schön Ihnen beim Aufbau des nagelneuen Vorzeltes zuzuschauen.

 

Wie die Rentner sind wir dann am zweiten Morgen auch gleich zur "Anwendung" ins örtliche Solebad geradelt Der Besuch hat sich wirklich gelohnt. Radtouren nach Beverungen und in die nähere Umgebung wurden ebenfalls unternommen. Es hatte fast schon Aktivurlaub Charakter.

 

Nach einem Kurzbesuch bei den Schaperdots in Beverungen ging es am 9. Mai weiter nach Höxter, die Stadt meiner Vorfahren. Der Stellplatz am Floßufer, mit Blick auf Altstadt und Kirche ist nett angelegt und verkehrsgünstig gelegen. Eine Radtour durch die Altstadt und zum nahe gelegenen Schloß Corvey wurde unternommen

Schloss Corvey
Schloss Corvey

 

Holzminden wurde am nächsten Vormittag in Angriff genommen. Ein Super-Stellplatz ist hier entstanden, der wohl mehr als 100 Fahrzeugen Platz bietet. Wir fanden einen wunderbaren Platz, direkt am Weserufer gelegen. Die Altstadt ist recht nett, kommt aber mit Ihrem Fachwerk nicht an Höxter oder Rinteln heran. Auch das gastronomische Angebot ist recht dünn, so dass heute nur eine zweitklassige Pizza bei einem drittklassigen Italiener herauskam. Aber man kann ja nicht immer gewinnen.

 

Nach einer Nacht haben wir und dann am nächsten Tag Rinteln angeschaut, woraus dann aber letztlich zwei Nächte wurden. Schöner, kostenloser Stellplatz, wunderschöne Altstadt, schöne Radwanderwege entlang der Weser und ein deutlich besseres gastronomisches Angebot als zuvor in Holzminden. Zu erwähnen ist die Gaststätte im alten Rathaus, in der wir sehr gut und zu angemessenen Preisen gegessen haben.

 

Nach den besagten zwei Nächten ging’s am Freitag, den 13. Mai weiter Weser abwärts nach Stolzenau. Der Stellplatz war ebenfalls kostenlos; aber nur weil gerade eine Erweiterung des Platzes auf dann gut 20 Stellplätze stattfand. Stolzenau selbst ist nicht weiter erwähnenswert – keine Highlights, sieht man mal vom Restaurant Burgmannshof und der örtlichen Eisdiele ab.

 

Nach gutem Frühstück ging’s am nächsten Morgen weiter nach Thedinghausen auf den Stellplatz beim Schloss Erbhof. Kleiner, kostenloser Stellplatz für ca. 10 Mobile, unmittelbar am Schloss gelegen mit direktem Zugang zu einem großen Baum-Lehrgarten. Man muss nicht unbedingt dort gewesen sein, wenngleich das Schloss Erbhof sehenswert ist.

 

Am 15. Mai trafen wir schon recht früh in Bremen ein; fanden auch den Stellplatz in der Nähe des Werder Stadions recht schnell und machten uns gleich, trotz schlechten Wetters auf in die Altstadt. Alles war noch da, der Roland, die Bremer Stadtmusikanten, der Ratskeller – nichts hatte sich verändert. Nur die Fressmeile an der Schlachte, die gab es bei unserem letzten Besuch noch nicht. Gut gegessen haben wir im Ratskeller. Anschließend noch einen Abstecher in das Schnoor Viertel mit seinen kleinen pitoresken Häusern und dann mit der Fähre zurück ans andere Ufer zu unserem Stellplatz

 

Das nächste Ziel hieß Fedderwardersiel im BudjadingerlandHenken’s Stellplatz. Dort angekommen, kein Strom – das halbe Dorf war betroffen. Also die Teekessel blieben erst mal kalt. Aber der Schaden in den Erdleitungen konnte nach zwei Stunden behoben werden und gegen 18:00 fingen die Töpfe in den Restaurants wieder an zu köcheln. Wir haben, wie schon beim ersten Besuch, für das Restaurant Nordeseeblick entschieden. Wieder eine gute Wahl. Die Finkenwerder Scholle war ein Gedicht und auch beim Pils gab’s keine Kompromisse, wie der Chef des Hauses uns wissen ließ – JEVER! Der Stellplatz ist mit € 11,90 nicht der günstigste, auch der Stromanschluss bedarf einer gewissen Geduld, liegen die Stromkästen doch in 3 m Höhe und können, da abgeschlossen, nur von Henken jr. bedient werden. Da das Wetter auch nicht sehr einladend war, haben wir uns am nächsten Morgen zur Weiterfahrt nach Greetsiel entschlossen. Zuvor wurde noch in Wilhelmshaven der Gastank aufgefüllt.

 

Auf dem Weg nach Greetsiel kamen uns die köstlichen Fischplatten in der Alten Schmiede in Westakkumersiel wieder in den Sinn, so dass wir dort noch für eine Nacht Zwischenstation gemacht haben, bevor wir dann die Reststrecke nach Greetsiel absolviert haben.

 

In Greetsiel haben wir es dann vier Nächte ausgehalten. Das Wetter spielte mit und wir konnten einige Radtouren in die nähere Umgebung machen. Der Tachometer zeigte zwischenzeitlich schon 100 km während dieser Tour an, ein für uns recht beachtlicher Wert. „Unsere Börse“ wurde gerade äußerlich restauriert, so dass wir während diesen Aufenthalts nicht dort eingekehrt sind. Dafür haben wir aber im „Hohen Haus“ auch recht gut gegessen.

 

Bei der Abfahrt in Greetsiel hatten wir Bad Zwischenahn als Ziel ins Navigationsgerät eingegeben. Unser Weg dorthin führte uns das Örtchen Remers im Upland. Ein Wohnmobil-Hinweisschild lockte uns auf einen Stellplatz, der sich als sehr schön entpuppte. Sternförmig angeordnete Stellplätze, eine sehr gute Ent- und Versorgungsanlage, schönes, sonniges Wetter ließen bei uns die Entscheidung reifen für den Rest des Tages dort zu bleiben. Die Pizza im nahe gelegenen Bistro Bellissimo verdient auch Erwähnung.

 

 

Das Navigationsgerät stand am nächsten Morgen, nachdem wir zuvor den weißen Riesen auch noch kurz gewaschen hatten, noch immer Richtung Bad Zwischenahn. Aber schon nach kurzer Strecke waren wir in Westerstede. Wieder war es ein Hinweisschild auf einen Wohnmobilstellplatz, das uns vom geplanten Ziel abbrachte. Sehr gute Wahl, wie sich schnell herausstellte. Toller Stellplatz (€ 7 incl. Strom) mit allem was dazu gehört, zauberhaftes Städtchen mit ansprechendem gastronomischen Angebot, super Fahrradwegenetz, rundum gelungener Aufenthaltsort für die nächsten vier Tage. Bad Zwischenahn haben wir jetzt zwischenzeitlich auch mal wieder gesehen; aber nicht mit dem Mobil, sondern mit dem Rad. Die Tour dorthin, ca. 33 km, mit Werner Schmitz unserem Concorde-Liner fahrenden Nachbarn aus Essen als Scout, bei strahlendem Wetter mit Einkehr im Fährkroog in Dreibergen auf ein Hefeweizen, dem Hof von Oldenburg in Bad Zwischenahn zum Mittagessen und dem Seeschlösschen in Dreibergen zum Kaffee, war schon toll. Als uns dann noch die netten Nachbarn aus Winsen an der Luhe nach unserer Rückkehr zu einem Prosecco mit frischen Erdbeeren einluden, war der Tag rund.

 

Nach fünf Nächten in Westerstede machten wir uns auf Richtung Greven zum Stellplatz bei der Marina, nahmen aber zuvor für eine Nacht den Stellplatz Lathener Marsch in Lathen mit.

 

Am zweiten Tag in Greven - wir staunten nicht schlecht - stand plötzlich unser Liner-fahrender Guide Werner Schmitz aus Essen, der uns die Gegend um Westerstede vertraut gemacht hatte, wieder neben uns.

 

Am Dienstag, den 31. Mai 2011, waren wir dann wieder zu Hause. Für genau acht Tage um dann zu unserer Tour "Berge Sommer 2011" aufzubrechen.