Winter 2020 - 2021 "Spanien" im Zeichen von Corona

08.12.2020

Europa ist Covid-19 gebeutelt. Die Infektionszahlen steigen in der zweiten Welle der Pandemie, ebenso die Letalität. In Deutschland liegt sie derzeit zwischen 400 und 500 Toten pro Tag. Wir rechnen jetzt mit einem zweiten totalen lock down noch vor den Weihnachtstagen. In den Nachbarländern sieht es teilweise noch schlechter aus. Licht am Ende des Tunnels soll der im Endstadium des Zulassungsverfahrens befindliche Impfstoff bringen. Mit ersten Impfungen in Deuutschland ist Anfang Januar 2021 zu rechnen. In UK wird bereits seit heute geimpft.

 

Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschlossen trotz dieser widrigen Umstände wieder für einige Wochen nach Spanien in die Sonne zu entfliehen. Berichte von dort Anwesenden haben uns zu diesem Schritt ermutigt. Am 26. Dezember soll es jetzt losgehen. Hoffen wir, dass es dabei bleibt. Wir werden weiter berichten.

 

18.12.2020

Wir sind noch immer entschlossen nach Weihnachten zu starten, nachdem die Corona Situation hier in Deutschland nunmehr eskaliert. Bei rund 800 Toten täglich und überforderten Intensivstationen ist die Lage in der Provinz Cádiz deutlich entspannter. Vor zwei Tagen war dort kein Intensiv-Bett wegen Corona belegt.

 

23.12.2020

Das Wohnmobil ist gepackt, wir sind so zu sagen start klar. Nur sind jetzt die Wetteraussichten für unseren neu geplanten Abfahrtstermin am 27.12.

nicht sehr günstig. Frost auf der gesamten Strecke bis Lyon ist vorausgesagt. Wir planen jetzt früh am 28.12. loszufahren. Da sind die Frühtemperaturen wieder moderater gemeldet mit ca. 5°C. Die Corona Toten erreichen mit rd. 900 einen neuen Höchststand.

 

28.12.2020

Pünktlich um 7:00 Uhr sind wir losgefahren. Sennecey-le-Grand, im Departement Saone-et-Loire, hieß das erste Etappenziel., das wir auch gegen 16:00 Uhr erreichten. Ein schöner, kostenfreier Stellplatz, genau wie in Promobil beschrieben, direkt vor einer Kirchen-/Klosteranlage. Irritiert hat uns der Strompreis, der mit € 5,-- für 55 Minuten ausgewiesen war.

29.12.2020

Noch in der Nacht sind wir wieder losgefahren, um dann vor Nimes noch einmal eine Schlafpause zu machen mit anschließendem Frühstück. Da wir gut in der Zeit lagen, haben wir Bon Repos in Santa Susanna gestrichen und sind gleich durchgefahren bis zu Spätzle Fritz. Als wir den Platz gegen 16:00 erreichten, staunten wir nicht schlecht, dass schon 25 Fahrzeuge dort standen, und wir mit Mühe den letzten freien Platz mit Strom bekamen. Das Wetter war den ganzen Tag schön und die Temperaturen kletterten bis auf 16° im Schatten, so dass wir noch draußen zu Abend essen konnten, nachdem wir kurz zuvor noch die schneebedeckten Berge der Pyrenäen vor uns hatten.

 

30.12.2020

Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht zum nächsten Etappenziel Villajoyosa. Auf unserem Campingplatz Alicante Imperium haben wir auch sofort noch einen Stellplatz bekommen. Der Platz war höchstens zu 20% ausgelastet. Das Wetter war angenehm sonnig und warm, so dass wir uns entschlossen noch zwei weitere Nächte zu bleiben, nicht zuletzt wegen der hervorragenden Küche des Camping-Restaurants. Der Koch hat wirklich einen guten Job gemacht. Das ist eine klare Empfehlung!

2.01.2021

Die nächste Etappe hieß Balerma - Camping Mar Azul. Der Platz war schon wesenlich besser besucht als der in Villajoyosa. Und wen trafen wir hier wieder - Fritz und Evi aus Linz (A), die wir im vergangenen Jahr auch hier angetroffen hatten, und die wir seit vielen Jahren aus Villajoyosa kennen.

Zu erwähnen ist hier die neue Pizzeria "La Spezia", direkt am Wachturm mit den Kanonen. Eine der besten Pizzen, die wir je hatten.

3.01.21

Die letzte Etappe auf unserer Tour stand an. Gegen Mittag erreichten wir die Straße von Gibraltar und hatten jetzt ausnahmsweise mal einen sehr klaren Blick hinüber nach Marokko. Selbst einzelne Häuser waren über die Entfernung zu erkennen. Agnes hat versucht einige Bilder aus dem fahrenden Mobil zu schießen.

Kurz darauf erreichten wir Tarifa. Im Hintergrund die Düne von Punta Paloma.

Gegen 14:00 Uhr erreichten dann nach 2.777 km unser Ziel Conil de la Frontera. Unsere Parzellen waren reserviert und frei, und wir konnten gleich "einziehen". Alles wie gehabt, es riecht die Landwirtschaft und es kleffen die Hunde, nur der Esel hat noch nicht geschrien.

Am nächsten Morgen haben wir dann den Platz noch einmal verlassen zum Großeinkauf bei Mercadona.

5.1.2021

Nachbarin Uschi hatte Geburtstag und die Nachbarschaft traf sich um 14:00 Uhr zum Umtrunk mit spanischen Köstlichkeiten.

6.1.2021

Es ist kalt, windig und heute Nachmittag soll für einige Tage auch noch Regen dazu kommen.

 

Trotzdem hat das Wetter noch gehalten bis das Paprikagullasch fertig war.

10.1.2021

Wie vorhergesagt kam der große Regen. Seit 6.1. regnet es nahezu unaufhörlich. Angesichts der Schneemengen von 60 cm in Madrid und Umgebung und Überschwemmungen in der Region Malaga ist es hier an der Costa de la Luz noch recht komfortabel, sieht man von den Pfützen rund ums Wohnmobil einmal ab. Aktuell haben wir um 10:00 Uhr 6° Außentemperatur und es regnet schon wieder.

 

Gestern Vormittag hatten wir ein kleines Zwischenhoch, das es uns erlaubte mit den Rädern in die Pizzeria Artesana nach Colorado zu fahren. Top-Qualität, wie in den Jahren zuvor.

Kaum wieder zu Hause setzte der Regen schon wieder ein.

 

Es ist im Allgemeinen ein vorbildliches Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf das Corona-Virus festzustellen. In der Öffent,ichkeit wird grundsätzlich Maske getragen. Im Supermarkt liegen Einmalhandschuhe kostenlos aus. Überall wird ständig desinfiziert. Hier scheint es keine Verschwörungstheorien und Leugner zu geben. Das erzeugt ein beruhigendes Gefühl.

11.1.21

Die geschlossenen Restaurants zwingen zum selber kochen. Heute Gambas und Doraden. Die Größe der Fische war nach den Gambas eine echte Herausforderung.

15.1.2021

Seit fünf Tagen ist das Wetter fantastisch, blauer Himmel, Sonne und Mittagstemperaturen um 14°C im Schatten.

 

Das gute Wetter hat auch dafür gesorgt, dass wir gestern unsere spanische Lieblingsfriseuse Leo zum Gruppenscheren bestellen konnten.

Der einzige Friseurbesuch, der immer mit ein paar Bier einhergeht. Es wurde gemütlich!

17.01.2021

Das Wetter ist nach wie vor wunderbar. Heute hatten wir 17° im Schatten. Das haben wir genutzt für einen Besuch in unserer Lieblingspizzeria.

Das war wohl vorerst der letzte Restaurantbesuch; denn ab morgen gilt hier totaler Lockdown, d.h. bis auf alle systemrelevanten Geschäfte ist bis auf weiteres alles geschlossen (was sich später als nur teilweise richtig herausstellte).

22.01.2021

Heute ist das Wetter wieder recht schön und warm. Genau richtig, um mal einen Restaurantbesuch zu wagen (denn einige hatten doch geöffnet). Das Restaurant Mar y Monte war das Ziel, gut bekannt für gute Fleischgerichte vom Holzkohlegrill.

Unter Olivenbäumen, in einem sehr schön hergerichteten Garten, mit einem guten Rotwein als Begleiter, haben wir ausgezeichnet zu Mittag gegessen. Das werden wir sicher noch einmal wiederholen.

23.01.2021

Gegen 20:00 Uhr hatten sich Agnes Tennisfreundinnen zu einem virtuellen Umtrunk verabredet. Hier folgend einige Beweisfotos. Wie nicht anders zu erwarten, war die Teilnehmerzahl beachtlich.

24.01.2021

Während wir gegen eine "Hitzewelle" von um die 18° C ankämpfen, werden daheim Schneemänner gebaut, wenn auch nur ganz kleine.

26.01.2021

Das fast tägliche Ritual - kochen. Heute Spaghetti Bolognese.

27.01.2021

Heute war Nachbarschafts-Grillen angesagt.

28.01.2021

Das Wetter ist wieder schlecht, es regnet mal wieder.

29.01.2021

Das Wetter ist noch immer schlecht und die Aussichten für die nächsten zwei Wochen sind auch nicht viel besser. Jetzt dürfen wir auch den Ort nicht mehr verlassen, alle Lokalitäten sind geschlossen und die Covid-19 Zahlen steigen weiter! Das macht nicht wirklich Spaß!

 

Wir entschließen uns zur Heimreise am 1.2.2021.

01.02.2021

Gegen 8:00 Uhr wollen wir starten. Durch die anhaltenden Regenfälle ist der Boden unserer Parzelle so weit aufgeweicht, dass wir uns gleich festfahren und nur mit Hilfe der Nachbarn und einem LKW des Campingplatzes aus unserer Parzelle herauskommen. Aber um 9:00 Uhr ging's dann los in Richtung Mar Azul in Balerma, als erste Station.

Kaum hatten wir Gibraltar hinter uns gelassen schien die Sonne und wir hatten das schönste Wetter bei Temperaturen bis 27° im Schatten.

 

Wider Erwarten war der Campingplatz jetzt zu rund 90% gefüllt. Wir erhielten für eine Nacht aber noch eine Parzelle.

02.02.2021

Villajoyosa, Camping Imperium Alicante, wie schon auf der Hinfahrt, hatten wir als zweite Station anvisiert. Der Platz war, im Gegensatz zu Mar Azul, zu höchstens 10% ausgebucht, so dass wir uns eine Parzelle aussuchen konnten. Das Wetter war wunderbar, und wir wären gerne noch einige Zeit geblieben; aber wir hatten uns ja für die Heimfahrt entschieden. So ließen wir es uns noch einmal gut gehen bei Tapas (mehr gab es leider nicht) und Bier auf der Terrasse des Campingplatzes.

 

Zwischzeitlich war klar, dass Frankreich ab 1.2.2021 für alle Einreisenden einen Covoid-19 PCR-Test verlangen würde. Die Rezeptionistin (die freundlichste an der Costa Blanca) hätte uns kurzfristig in Benidorm einen Termin in einer Privatklinik machen können. Auf das Ergebnis hätten wir dann 24 Stunden warten müssen.

 

Zwischenzeitlich hatten wir aber auch schon Kontakt zu Rada Burkhardt, der Inhaberin von Spätzle Fritz aufgenommen, die berichtete, dass Reisende ihr gestern noch berichtet hätten, dass sie ohne Test die Grenze passieren durften. Auch sie hatte die Möglichkeit uns einen PCR-Test zu vermitteln. Also entschieden wir uns zunächst gegen den Test in Benidorm.

03.02.2021

Gegen 9:00 starteten wir in Richtung Spätzle Fritz. Noch nie hatten wir den Platz so leer erlebt. Nur ein einziges Fahrzeug stand schon da und es kamen auch nur noch drei hinzu. Rada Burkhardt berichtete, dass weitere Reisende sich gemeldet hätten, die auch in Richtung Norden die Grenze nach Frankreich problemlos passiert hatten. So entschieden wir es auch ohne Test zu versuchen.

Das Restaurant war bis auf auf Weiteres geschlossen, so dass wir auf die schon obligartorischen Schnitzel verzichten und zur Selbstversorgung übergehen mussten. Da wir zuvor bei Lidl in Vinaròs noch eingekauft hatten, gab es Currywurst mit Brot.

Die französiche Grenze konnten wir problemlos passieren, keinerlei Polizeikräfte in Sicht. An der ersten Mautstation in Frankreich stand jedoch ein größeres Polizeiaufgebot; aber auch das ließ uns passieren ohne zu kontrollieren.

04.02.2021

Die Wetteraussichten für Deutschland kündigten zum Wochenende erheblich Schneefälle an, begleitet von einer andauernden Kältewelle. Das mahnte uns zur Eile, und wir machten uns schon morgens um 7:00 auf die 950 km lange Etappe nach Sennecey-le-Grand (wie Hintour), denn wir gingen davon aus, dass dieser kleine, kostenlose Stellplatz nicht gesperrt sein würde. So war es auch als wir gegen 17:00 Uhr den Platz erreichten.

05.02.2021

Frühstart am nächsten Morgen, denn die Wetteraussichten verhießen nichts Gutes. Ohne Verzögerung konnten wir heute die letzte Etappe abspulen und waren noch bei Tageslicht wieder zu Hause.

06.02.2021

Wie gut die Entscheidung sich zu beeilen war sieht man auf dem folgenden Foto.

Trotz aller Widrigkeiten haben wir den "Kurzurlaub" genossen und freuen uns wieder gesund zu Hause angekommen zu sein.

 

Gesamtkilometer:                            5.560

durchschnittlicher Verbrauch:          11,9 l / 100 km

durchschnittliche Geschwindigkeit:  78 km / Std.

Gesamtfahrzeit:                               70:39

 

Unserem

sei wie immer gedankt!