Tour de Mur "Steiermark"

Im September planen wir eine Tour entlang der Mur, von Sankt Michael über Stadel an der Mur, Bruck an der Mur, Graz, Gamlitz bis Bad Radkersburg an der slowenische Grenze, kurz bevor die Mur in die Drau mündet. Wir hoffen sehr, dass Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht.

 

Folgende Route ist geplant:

 

Mal sehen, wo wir dann später im einzelnen landen.

29.08.2020

 

Gegen 9:00 sind wir gestartet in Richtung Süden. Mainstockheim hieß das erste Etappenziel. Gleich nach der Ankunft haben wir uns von der Fähre nach Albertshofen übersetzen lassen, um im Anker zu Mittag zu essen.

 

Und gleich die erste Enttäuschung. „Unsere Küche hat soeben geschlossen“ (es war 14:15Uhr). Ein Bier vielleicht? „Nein“, auch das ging nicht. Was lernen wir daraus? Genau! So schlecht kann es der deutschen Gastronomie, auch in Corona-Zeiten gar nicht gehen. In der Regel zwei Ruhetage pro Woche und meist erst nachmittags ab 17:00 Uhr geöffnet und dann warten auf Zuschüsse!

 

Also wieder rauf auf die Fähre und zurück zum Mobil und zur Selbstversorgung.

 

 

30.08.2020

 

Die Wetteraussichten für Oberbayern sind sehr ungünstig, teils Unwetterwarnungen vor Starkregen, Hagel, Überflutungen und Murenabgängen. Also legen wir noch eine Zusatzetappe in Aufseß beim Brauereigasthof Reichold [10,-- incl. Strom] ein. Regen, nichts als Regen, die ganze Fahrt. Es hört auch bis zum nächsten Tag nicht auf.

 

 

31.08.2020

 

Wir entschließen uns bis zum Chiemsee zum Stellplatz Steiner in Übersee zu fahren. Auch heute wieder die ganze Fahrt nur Regen. Doch als wir ankamen lockerte das Wetter ein wenig auf, und wir konnten noch draußen sitzen und eine kleine Radtour durch Übersee machen. [€ 15,--incl. vier Brötchen]

 

 

01.09.2020

 

Die Wetteraussichten sind für Österreich nicht allzu schlecht und so entschließen wir uns auf die Piste Richtung hohe Tauern zu gehen. Die Go-Box, die wir am Tag zuvor gekauft hatten, noch einmal kurz überprüfen lassen und dann ab die Post in die Berge. Es regnete leicht, als wir in Obertauern auf 1.700 m ankamen, aber von da an wurde das Wetter zunehmend besser. Unser heutiges Etappenziel war Stadl an der Mur, Stellplatz am Gasthof Da Bräuhauser [€ 20 / Nacht incl. Strom].

 

Ein schöner, ruhiger Campingplatz, schon etwas in die Jahre gekommen. Aber wer Ruhe sucht, ist hier genau richtig aufgehoben. Leider hatte "Da Bräuhauser" Ruhetag, und wir mussten auf den Gasthof Murtalerhof ausweichen. Das Essen war ordentlich, preislich etwas über dem steirischen Durschnitt; besonders war lediglich der Kellner.

 

 

02.09.2020

 

Das Umfeld in Stadl an der Mur lud nicht zum längeren Verweilen ein. So machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum nächsten Etappenziel Campingplatz Murinsel in Großlobming  [ €31,50 / Nacht incl. Strom ]. Gute Entscheidung, wie sich bald herausstellte. Wunderschön gelegen an einem Badesee. Wir hatten Glück und bekamen einen der letzten Stellplätze direkt am See und unmittelbar beim Restaurant Murstüberl, in dem wir an den beiden Tagen sehr gut gegessen haben.

 

Großlobming liegt nahe beim Red Bull Ring, der Formel 1 Rennstrecke in Zeltweg / Spielberg. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich beruhigt, und so wir konnten mit den Rädern einen Ausflug dorthin machen.

 

Zunächst mussten wir aber die Zeltweg Air Base

 

durchqueren, wo gerade mit ohrenbetäubendem Lärm drei Jäger starteten und zwei weniger spektakuläre Flieger landeten, s.u..

 

Circa 1 km hinter der Air Base fanden wir dann den Red Bull Ring.

 

Einige Tourenwagen drehten ihre Runden und ein Formel-Auto, nichts Spektakuläres also. Auf jeden Fall waren die so schnell, dass es nicht gelang sie im Bild einzufangen.

 

Über die nächstgrößere Stadt Knittelfeld und einem Kaffee fuhren wir dann zurück zum Campingplatz Murinsel.

 

04.09.2020

 

Die nächsten beiden Etappenziele fielen leider aus, der Campingplatz in Leoben Hinterberg war wegen Corona geschlossen und den Stellplatz in Wildon gibt es nicht mehr.

 

Also ging es weiter nach Gabersdorf zum Stellplatz beim Restaurant Teichstubn. Der freundliche Wirt fing uns gleich auf der Straße ein und geleitete uns direkt zum Stellplatz. Wieder Idylle pur. Direkt an einem Teich und nur wenige Schritte vom Restaurant entfernt zwischen lauter Obstbäumen. Alles vorhanden, was der Mobilist braucht, Strom, Wasser, V+E und das Wohnmobil waschen durften wir auch. So entschlossen wir uns gleich noch einen Tag hier zu bleiben und zu faulenzen.

Das ist eine klare Empfehlung!

 

Die Schnitzel wie von Justus paniert.

06.09.2020

 

Für heute hatten wir uns den Dorfheurigen (früher Thomas & Ulli, jetzt: "Oliver kocht") in Unterschwarza vorgenommen. Es waren auch nur knapp 15 km Entfernung und schon waren wir da - nach zwei Jahren mal wieder. Einiges hatte sich verändert. Thomas, der uns gleich begrüßte, überhaupt nicht, wohl aber der Gastgarten.

 

Geschmorter Tafelspitz mit Serviettenknödel und Steirisches Schnitzel in Kürbiskernpanade und Kartoffelsalat mit Kernöl. Alles ein Genuss!

7. + 8.9.2020

 

Die nächsten beiden Tage verliefen relativ unspektakulär. An beiden Tagen haben wir längere Radtouren gemacht. Mal Mur abwärts, mal Mur aufwärts; es war Montag und Dienstag. Alle Buschenschanken hatten geschlossen.

 

Bilderstock in Pichla

Interessant war die Preisgestaltung der neuen Pächter der Murhütte. Für zwei kleine Apfelschorlen bezahlten wir € 6,60.

 

Murfähre Weitersdorf

9.9.2020

 

Dafür wurden wir heute wunderbar entschädigt, wie die nachfolgenden Fotos beweisen:

 

 

So sieht's aus, wenn "Oliver kocht". Da macht Essen Spaß!

 

Aber morgen gibt's Diät. Da geht es in den Buschenschank nach Gersdorf.

10.09.2020

 

Wie geplant fahren wir mit den Rädern entlang der Mur

nach Gersdorf zur Buschenschank Schweiger.

Nach der Jause hatten wir noch eine Salatplatte vorgesehen, die ob der Größe der Jause dann gestrichen werden mußte. So und mit einigen Vierteln gestärkt fuhren wir wieder gen Wohnmobilstellplatz.

 

Dort machte sich gerade das Chaos breit. Kein Strom auf der gesamten Anlage. Einer der Mobilisten, wir nannten ihn den Pygmäen,hatte nach seiner Ankunft einen Hering zum Halten seiner Markisenabspannung genau hinter den Stromkasten in die Erde gerammt und dabei den zwei Finger dicken Kabel genau mittig getroffen. Ausgraben hieß es und den Notdienst rufen, um den Schaden wieder zu beheben.

13.09.2020

"Abschiedswilli"

14.09.2020

 

Nachdem wir acht Tage bei Thomas & Ulli verbracht hatten (€ 150,-- incl. ½ l Kernöl), machten wir uns auf den Weg Richtung Kärnten. Wir hatten zuvor beim Camping Ölspur in Eibisfeld angefragt, wo aber leider nichts mehr frei war. Dennoch wählten wir die Strecke über die B 69 und schauten uns den Ölspur-Platz an. Wunderschön gelegen, etwas außerhalb der Stadt, mit etlichen Buschenschanken und Gasthöfen in der Nähe. Nachdem wir den Platz angeschaut hatten, fuhren wir weiter Richtung Lavamünd. Dort hatten wir im Vorfeld den nächsten Campingplatz ausfindig gemacht. Bevor wir aber Lavamünd erreichten, wäre uns fast das Wohnmobil abgebrannt. Die Passstraße ging relativ seicht auf ca. 1.400 m hoch, um dann endlos mit  15 % Gefälle Richtung Lavamünd abzufallen. Das war zu viel für die Bremsanlage eines Ducato, die mit 5,4 t im Rücken deutlich überfordert war. Nachdem sich der erste Geruch von verbrannten Bremsbelägen bemerkbar machte, haben wir die nächstbeste Haltebucht (es gibt leider zu wenige) angefahren, um die Anlage abkühlen zu lassen. Die Anlage war so heiß, dass selbst die Handbremse im Stand ihren Dienst versagte. Ich musste also den Fuß auf der Bremse halten, während Agnes mit Wasser aus dem Bordtank die Bremsen kühlte. Nach einer ¾ Stunde wagten wir dann die Weiterfahrt. Der Campingplatz in Lavamünd entpuppte sich als totaler Flop, so dass wir weiterfuhren nach Klagenfurt, um bei FIAT die Bremsanlage kontrollieren zu lassen. Dort wurde aber kein Schaden festgestellt. So fuhren wir weiter an Maria Wörth vorbei nach Velden. Dort hatten wir einen Stellplatz "Lindenhof" entdeckt, von dem wir hofften, dass wir dortbleiben könnten. Der Platz bei einer Bauernhof-Pension war auch schnell gefunden, abseits vom Ort in einer Höhenalleinlage gelegen, mit einem traumhaften Blick auf den Wörthersee. Das war aber auch schon alles, keine Gastronomie, absolut nichts weit und breit. Also fuhren wir weiter! Das nächste Ziel hieß dann Hermagor, dieses Mal Camping Flaschberger, nicht Schluga Eine weitere Stunde später waren wir am Ziel. Platz war genug vorhanden, ACSI-Card für €  16,-- / Nacht wurde akzeptiert, was will man mehr. Lediglich die Gebühren versteht man nicht mehr.. Kurtaxe und Umweltabgabe schlagen mit € 8,-- / nach zu Buche. Das Restaurant beim gegenüber liegenden Camping Schluga hatte gerade geöffnet, so dass wir nun auch endlich etwas zu essen bekamen. Es war nicht schlecht, aber auch kein Highlight, so dass wir die vielen positiven Bewertungen im Netz nicht nachvollziehen können. Vielleicht hatten wir auch einen Tag erwischt an dem der Chefkoch frei hatte.

 

16.09.2020

Der Pressegger See sollte umrundet werden. Die Hälfte haben wir geschafft, dann aus gesundheitlichen Gründen zurück zum Campingplatz.

17.09.2020

 

Heute haben wir eine kürzere Radtour unternommen, um in Hermagor- Möderndorf beim Gail Wirt (vorm. Hellas 47) zu Mittag zu essen. Das Essen war kein kulinarisches Highlight, aber gut und die Bedienung sehr freundlich und wir saßen in einem schattigen Biergarten. Wir würden noch einmal dort essen.

20.09.2020

 

Heute haben wir in der Früh Hermagor verlassen und uns auf den Weg nach Oberbayern gemacht. Über den Gailberg Sattel (ohne brennende Bremsen) sind wir nach Oberdrauburg und von Dort nach Lienz gefahren. Weiter ging's durch den Felbertauerntunnel nach Mittersil und gleich wieder hoch auf den Pass Thurn, über Kitzbühel, St. Johann i. Tirol nach Übersee zu Steiner.

 

Großer Schreck - vollständig ausgebucht, Nachbar Schmidt - vollständig ausgebucht, weiter nach Bernau zum Stellplatz Tennishalle - vollständig ausgebucht - hier standen die Mobile schon auf der Strasse.

 

Das macht keinen Spaß mehr mit dieser Schwemme an Wohnmobilen und wo soll das noch hinführen!

 

Die Stellplatzapp signalisierte noch einen Campingplatz in der Nähe, in Unterwössen - Oberwössen (Litzelau). Dort bekamen wir dann für € 15 auch noch einen Stellplatz in Parkhausgröße. Fünfzehn Minuten später war auch dieser Platz vollständig belegt. Nicht zu fassen diese Invasion.

 

Zum Campingplatz gehört auch ein nettes Restaurant, in dem wir gut gegessen haben und den Suchstress abbauen konnten.

 

Foto: stellplatzführer.de

Die Wohnmobilstellplätze vor dem Campingplatz Litzelau

Noch vom Biergarten aus riefen wir bei Steiner an, um für den nächsten Tag zu reservieren. Wir bekamen für zwei Tage den Platz 0, den, den es eigentlich gar nicht gibt, der aber der schönste auf der gesamten Anlage ist. Danach müssen wir dann mal schauen was dann noch frei ist oder frei wird. Es war dann noch etwas frei. Die Nr. 2 und wir konnten unsere Habseligkeiten einfach rübertragen.

20.09.2020

 

Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir uns auf den Weg zum Hinterwirt nach Übersee gemacht. Wir erwarteten einen großen Andrang im Biergarten. Nein, wir konnten uns die Plätze aussuchen.

Steckerlfisch und Hirschgullasch waren ausgezeichnet. Schade, am nächsten Tag ist Ruhetag.

21.09.2020

 

Radtour entlang der Ache  und vorbei am Reifinger See

23.09.2020

 

Die Wetteraussichten wurden jetzt schlechter und es kam dann auch so.  Dauerregen, Weißwürste im eigenen Auto und der Entschluss am nächsten Tag nach Hause zu fahren.

24.09.2020

 

Heimfahrt - Start 7:15, Ankunft Oermten 16:15, 798 km.

 

  1. Gesamtfahrtstrecke:2850 km
  2. Durchnittsverbrach 11,3 l

Wir danken wie immer unserem

der wieder ein wachsames Auge auf uns hatte!