Winter 2010 - 2011 Spanien

 

 

Nachdem wir am 29.10.2010 von unserer Jungferntour über die fränkische Bierstraße, die Wachau, den Neusiedler See, die Steiermark, Kärnten, Südtirol, Gardasee, Oberbayern und Walchsee wieder wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt waren, begann auch sofort die Vorbereitung für unseren Winterschlaf in Spanien und Portugal.

Viel Kleinkram galt es zu erledigen. Agnes hatte Berge von Wäsche zu bewältigen und ich – na ja den Rest, wie Rechnungen vernichten, Winterreifen aufziehen lassen, PKW-Trailer Zusatzstütze anbauen lassen, Leiter kaufen, Haare schneiden lassen usw. usw.

Am 10. November 2010 waren wir startklar; aber oh je, das Wetter spielte nicht mit. Stürme über Deutschland und Frankreich hielten uns noch zwei weitere Tage auf, die wir faulenzend zu Hause verbrachten, bis wir dann am 12. November Richtung Spanien aufbrechen konnten.

Es ging durch die Eifel, über Luxemburg nach Toul, wo wir eigentlich übernachten wollten. Der Stellplatz stellte sich jedoch für Dickschiffe, insbesondere für solche mit PKW-Trailer, als völlig ungeeignet heraus, so dass wir nach einer Alternative Ausschau halten mussten. Diese fanden wir in Rebeuville, einem winzigen Nest in der Nähe von Neufchateau an der D164, in der Rue du Cougnot (N48.334916, W5.701838). Auch nicht ganz einfach zu manövrieren, zumal die Ortsdurchfahrt durch eine Art Kirmes nicht zu durchfahren war. Die Lage entschädigte aber, sehr ruhig gelegen, wäre nicht gegen 21:00 Uhr der Kirmeslärm losgegangen. Um 24:00 Uhr war jedoch Nachtruhe angesagt, und wir fanden noch ausreichend Schlaf.

Am nächsten Morgen ging es weiter mit Ziel Lapalisse, Place Jean Moulin, wo wir einen guten Stellplatz vorfanden, der ausreichend Platz bot, mit dem ganzen Gespann ein- und auszufahren.

Als dritte Station hatten wir Millau im Tarntal vorgesehen. Der ganze Ort entpuppte sich jedoch als viel zu eng für uns, besonders die Fußgängerzone, in der wir plötzlich mit dem Riesengespann gelandet waren. Also, nachdem auch alle Campingplätze geschlossen hatten, suchten wir schnell das Weite in Richtung Narbonne Plage. Einen Stellplatz fanden wir dann – nach ebenfalls abenteuerlichen Ortsquerungen in Fleury d’Aude in Saint Pierre la Mer vor den Toren des geschlossenen Camping Municipal.

 

Santa Susanna und den Campingplatz Bon Repós erreichten wir dann am 16. November 2010 gegen Mittag. Die Sonne schien, wie auch schon die Tage zuvor in Südfrankreich, und das blieb auch so bis zu unserer Abreise am 22. November 2010.

 

Einige Ausflüge in die nähere Umgebung z.B. nach Tossa de Mar, wo wir vor vielen Jahren schon mal Urlaub gemacht hatten, wurden unternommen.

 

Da das Wetter überwiegend schön und sonnig war, konnten wir auch im Freien vor dem Mobil unsere Spaghetti a la Marinera genießen. Köstlich, hat Agnes behauptet!

Spaghetti a la Marinera, selbst gekocht versteht sich
Spaghetti a la Marinera, selbst gekocht versteht sich

Nach gut einer Woche in Santa Susanna zog es uns weiter gen Süden.

Die nächste Station war ein Wohnmobilstellplatz in der Nähe von Vinaroz, bei Spätzle Fritz. Den Tipp hatten wir zuvor in Santa Susanna von unseren Concorde Nachbarn aus Pfronten erhalten. Der Stellplatz entpuppte sich als sehr schön, sehr gut zu befahren, auch mit Gespann, und einer kleinen angeschlossenen Kneipe mit wirklich mäßiger Küche. Als Lohn für das Ertragen der Küche war den Platz dann auch kostenlos.

Anm: Die Küche war bei unseren diversen späteren Besuchen deutlich besser, und dort haben wir auf dem Weg nach Andalusien jetzt immer unser letztes Schnitzel.

 

Einem weiteren Stellplatztipp eines österreichischen Wohnmobilisten, den wir beim Spätzle Fritz getroffen hatten, folgend, fuhren wir einen Stellplatz in Albir (Altea) an, der aber erst einige Tage zuvor eröffnet hatte. Es handelte sich um den asphaltieren Parkplatz eines heruntergekommenen Restaurants, dem jetzt eine junge Holländerin wieder neuen Schwung zu verleihen versucht. Trotzdem war der Platz gut besucht, nicht nur von Alternativen, nein, auch einigen Zivilisierten schien es dort zu gefallen – UNS nicht und wir düsten am nächsten Morgen gleich wieder ab. Aber für sechs EURO pro Nacht darf man auch nicht allzu kritisch sein. (Als wir auf der Rückfahrt im Frühjahr 2011 wieder den Platz besuchten, dieses Mal mit dem PKW, hörten wir dass er wegen fehlender Genehmigungen behördlich geschlossen wurde. Doch einige Zeitgenossen hausten auf der angrenzenden Mülldeponie).

 

Villaricos war unser nächstes Etappenziel, das wir ebenfalls störungsfrei erreichten. Ein ausreichend großer Stellplatz auf dem Campingplatz Cuevas Mar in Palomeras wurde auch rasch gefunden. Das Wetter stimmte und wir blieben gleich eine ganze Woche. In dieser Woche haben wir dann einige Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung gemacht, nicht zuletzt um uns einige Alternativen an Campingplätzen anzusehen. Wir besuchten u.a. Cabo de Gata aber ohne hier fündig zu werden

 

Faro de Cabo de Gata
Faro de Cabo de Gata

 

Aber in Isla Plana, in Schlagdistanz zu Puerto de Mazarron, wurden wir fündig. Der Campingplatz Los Madriles macht einen sehr guten Eindruck. Frei-und Hallenbad sind vorhanden, ebenso wie ein kleines Restaurant. Links neben der Rezeption gibt es in der ersten Reihe ausreichend dimensionierte Plätze für unser Gespann; aber eben nur 5 oder 6, so dass rechtzeitige Reservierung angezeigt scheint.

 

Leider hatte unser Stammlokal in Villaricos El Mar La Mar

el Mar la Mar
el Mar la Mar

 

nicht geöffnet, so dass wir uns häufig im La Basica am kleinen Sporthafen mit recht guten Tappas das Überleben gesichert haben.

LaBalsica, Villaricos
LaBalsica, Villaricos

 

Am Samstag, den 4. Dezember 2010 sind wir dann an unserem ersten Winterquartier in Conil de la Frontera angekommen. Der Campingplatz La Rosaleda war erstaunlich leer, und wir fanden auch gleich am nächsten Morgen einen schönen Platz mit Blick auf den Atlantik. Auf dem Weg dort hin hat es Agnes sich, mit ihrem unnachahmlich dynamischen Fahrstil, nicht nehmen lassen, IHREN Twingo ein wenig in Falten zu legen. Die Mauer trüge auf jeden Fall die Hauptschuld jammerte sie tränenreich. Der Schaden war in wenigen Tagen und für kleines Geld in der Werkstatt von Daniel Parente behoben. Alles wieder wie neu.

Twingo in Falten
Twingo in Falten

 

Das Wetter ist durchwachsen. Von heftigen Stürmen, begleitet von Gewittern, bis zu strahlendem Sonnenschein mit 23° haben wir in den ersten beiden Wochen alles bekommen. Aber immer deutlich angenehmer als das Schneechaos in Deutschland, wie die folgenden Fotos aus den ersten Wochen verdeutlichen. Auch der Weihnachtsbaum hat schon seinen festen Platz auf dem Armaturenbrett. Mit dem Adventskalender waren wir schon einige Tage vor dem Fest fertig. Wir vermuten das lag an einigen fehlenden Türchen.

Armaturenbrett-Weihnachtsbaum
Armaturenbrett-Weihnachtsbaum

 

Am 11. Dezember gab es einen Besuch bei OSBORNE (jeder kennt die spanische Kuh) in El Puerto de Santa Maria.

 

Am 16. Dezember wurde Cabo Trafalgar besucht, wo in der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805 der Brite Lord Nelson mit der englischen Flotte die miteinander verbündeten Franzosen und Spanier besiegte.

Cabo Trafalgar
Cabo Trafalgar

 

Einige Eindrücke aus Conil de la Frontera

 

Am 21. Dezember hat der Wirt unseres Campingplatz-Restaurants La Rosaleda zu einem Weihnachtsdinner geladen. Na gut, wir haben uns auch angemeldet, um nicht zu vereinsamen. War schon interessant zu sehen, was 80jährige noch aus sich rauszuholen vermögen, wenn die 50er, 60er und 70 Jahre aufgelegt werden. Aber als dann erst Techno gespielt wurde, war die Rentnerbande nicht mehr zu halten. Selbst Agnes michte sich unter das zappelnde und zuckende Rentnervolk.

 

Am 30. Dezember haben uns Ariane und Clemens für eine Woche besucht und in Novo Sancti Petri ihr Quartier aufgeschlagen. Es war eine schöne Zeit mit einigen interessanten Ausflügen u.a. eine Zweitagestour nach Granada und Ronda, wovon die nachfolgenden Fotos zeugen.

 

Granada

 

Ronda

Sonnenuntergang am Strand von Conil
Sonnenuntergang am Strand von Conil

 

 

Wir schreiben den 18. Januar 2011 und wir haben seit einer Woche Wetter wie im deutschen Hochsommer! Das nebenstehende Foto "Sundowner" beweist es.

 

Zwischenzeitlich ist ein weiterer Monat ins Land gezogen und wir schreiben den 18. Februar (liebe Eva, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag). Das Wetter war aussergewöhnlich gut - fast nur Sonne und Temperaturen um die 20° C.

 

Das ergab gute Gelegenheiten für einige Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung, z. B. nach Sevilla, nach Tarifa, nach Cadiz, nach Jerez de la Frontera und in die Sierras im Landesinneren über Arcos de la Frontera, El Bosque, Grazalema, Ubrique und Benalup. Benalup hatte es uns besonders angetan, nicht wegen der Schönheit des Ortes, nein vielmehr wegen des netten kleinen Restaurante Casa Flore, in dem wir ein ums andere Mal mit köstlichen Tappas zu mehr als akzeptablen Preisen bewirtet wurden.

Auch das Mittelmeer mit Estepona stand an einem Tag auf dem Programm.

 

Cadiz, 1. Februar 2011

 

Sevilla, 4. & 5. Februar 2011

 

Tarifa, 8. Februar 2011

 

Estepona & Umgebung, 12. Februar 2011

 

Jerez de la Frontera, 9. Februar 2011

 

Benalup & Casa Flore

 

Arcos de la Frontera, El Bosque, Grazalema, Ubrique, Benalup

Rundtour, 14. Februar 2011

 

Wanderung durch die Brena, einem wunderbaren Naturschutzgebiet zwischen Canos de Meca und Barbate.

28. Februar 2011

 

Strandwanderung von Conil de la Frontera nach El Palmar.

2. März 2011

 

Am 13. März haben wir nach rund dreieinhalb Monaten unsere Zelte in Conil de la Frontera ab- und sind über Granada, Richtung Mittelmer, mit Ziel La Marina bei Aliante aufgebrochen. Der Campingplatz La Marina International war überfüllt und wir mußten eine Nacht auf dem Parkplatz verbringen; aber das recht komfortabel. Wir sind dann am nächsten Morgen weitergefahren nach Olé bei Oliva an der Costa de Azahar. Der Campingplatz rief bei mir schon nach wenigen Stunden depressive Phasen hervor - kein Restaurant, keine Kneipe weit und breit - nur Einöde und Müll in der Umgebung und das aber für heftige Tarife - € 85 für 3 Nächte. Bei einem unserer Ausflüge während des dreitätigen Aufenthaltes in dieser Einöde haben wir den Campingplatz Paraiso in Villajoyosa entdeckt und ich konnte mich hinsichtlich eines Umzuges dort hin auch durchsetzen. So stehen wir hier seit 17. März, haben Wetter, wie man es sich nicht schöner wünschen kann und dazu mit den Vorderrädern fast im Meer. Nette Leute haben wir ebenfalls kenengelernt, Evi und Peter aus Linz, mit denen wir einige schöne Stunden verbracht haben - herzliche Grüße auf diesem Wege.

 

Einige Ausflüge in die nähere Umgebung - auch zurück an früher schon besuchte Orte - wie San Joan und Alicante oder zu "unserem Paco" nach Orcheta wurden unternommen. Siehe nachfolgende Bildergalerie.

 

Nach zwei wunderschönen Wochen haben wir uns dann am 31. März 2011 auf die weitere Heimreise begeben. Erster Halt war wieder beim Spätzle Fritz - die Schnitzel waren übrigens sehr gut und die Pommes Frites hatten McDonnald's-Standard.

 

Als nächste Station hatten wir uns auf Empfehlung von Elli & Jan, unseren Nachbarn aus Conil, den Campingplatz in Villeneuf-de-la-Raho, kurz vor Perpignan gewählt. Abgesehen von der Anfahrt, bei der uns das Navigationsteil wieder in die Pampa geschickt hat, war der Campingplatz perfekt, gut zu befahren, auch mit dem Gespann. Für ganze 9 Euro haben wir dort übernachtet.

 

Anschließend ging es wieder, wie schon auf der Hinfahrt, nach Lapalisse und von dort, entlang dem Doubs, auf einer landschaftlich äußerst ansprechenden Route nach Staufen/Münstertal im Breisgau, wovon die abschließende Fotogalerie berichtet.

 

Nachdem wir zwei wunderbare Wochen, bei wieder strahlendem Sonnenschein, in Münstertal verbracht haben, und wir in der Bure Stube wieder bestens verpflegt wurden, haben wir uns am 14. April 2011 auf die letzte Etappe Richtung Heimat begeben und sind dort am Nachmittag, dank der tätigen Hilfe unseres Schutzengels, der wie immer ein wachsames Auge auf uns hatte, angekommen.

 

Die nächste Tour soll dann am 4. Mai 2011 starten. Eine Tour entlang der Weser, von Hann. Münden bis zur Mündung in Bremerhaven ist geplant.

 

Von Anfang Juni bis Ende August soll's dann wieder in die Berge gehen, am dann Anfang September wieder Richtung Portugal und Spanien zum Winterschlaf.